Als ich heute Nachmittag im Auto saß und in den Nachrichten hörte, dass Google-Chef Eric Schmidt die Internetnutzer auffordert, mehr Informationen zu teilen um die Suchergebnisse seines Unternehmens zu verbessern, glaubte ich zuerst an einen schlechten Scherz.
Gerade eben war das Unternehmen in den Schlagzeilen mit seinem grenzwertigen Dienst Streetview und nun so ein Frontalangriff. Irgendwie fühlte ich mich wie in George Orwells bereits im Jahre 1946 geschriebener Utopie „1984“. Darin wird ein totalitärer Überwachungs- und Präventionsstaat im Jahre 1984 dargestellt. Hauptfigur Winston Smith ist ein einfaches Mitglied der Partei. Den widrigen Umständen zum Trotz möchte er sich seine eigene Privatsphäre sichern. Doch dadurch gerät er zwangsläufig in Konflikt mit dem System, was unweigerlich seinen Untergang herbeiführen muss.
Auf der einen Seite ist es sehr hilfreich, wenn die Suchmaschinen unsere Webshops bzw. unsere Artikel finden. Das ist ja unser Geschäft. Das sollen sie ja – das ist dienstlich. Auf der anderen Seite geht es niemanden etwas an, was unsere Mitarbeiter in Ihrer Freizeit so tun und lassen – das ist Privatsphäre und soll es auch bleiben. Ich möchte selbst darüber entscheiden, welche (persönlichen) Daten von mir öffentlich zu lesen sind.
(mrj)