Eigentlich wollte ich heute etwas witziges schreiben, warum wir am Vormittag stets ohne Hosen im Büro sitzen und von Schneebergen, die sich überall rings umher türmen. Doch irgendwie ist mir nun nicht mehr danach zu Mute.
Hatte ich noch vor Tagen gejubelt, dass die neuen Arctic Boots so ein Verkaufsschlager seien, waren sie nun so erfolgreich, dass nicht alle Kundenwünsche berücksichtigt werden konnten. Auskunft vom Lieferanten: neue Ware gibt es erst Mitte bis Ende Januar. Als ich die Stimme der jungen Dame am Telefon hörte, ist mir bald das Gesicht eingeschlafen – so perplex war ich. Ich dachte, die Mangelwirtschaft ist nach dem Sturz der Mauer beseitigt.
Nun haben wir versucht, bei anderen Lieferanten fündig zu werden – wenn diese dann liefern ist der Winter längst vorbei – und klopfen gar schon bei Händlern an – doch viele stehen wie wir mit inzwischen leeren Lagern da.
Nun habe ich mich wie einst Heinrich IV. auf seinem Gang nach Canossa gefühlt, als ich unseren Kunden mitteilen musste, die Ware kommt, das ist versprochen … aber leider erst im Januar. Zum Ausgleich fürs Warten gibt die Lieferung Versandkostenfrei. Seit heute Nachmittag tobte nun der erste Sturm der Entrüstung und es scheint, als wenn sich Wogen noch nicht so bald glätten wollen. Richtig dankbar bin ich da für solche Reaktionen wie: „Liefern Sie, wenn Sie können. Ich warte dann eben.“ DANKE!
(mrj)