Die Hose ist immer noch nicht da … und ich bin am verzweifeln. Zur Erinnerung: Vor über zwei Monaten ging eine Kinderhose auf die Reise nach Russland.
Die Damen auf der Post warten mich schon – Post nach Russland kann dauern, sechs, sieben Wochen sind ganz normal. Aber die sind nun schon lange herum. Eine der Postdamen gab noch eine Annekdote zum Besten, dass ein im Januar gesendeter Brief einer Kundin nach Sibiren immer noch nicht da sei. Solche Horrornachrichten mag ich gar nicht hören. Wir schreiben das Jahr 2013, Juno, Hochsommer.
Das Verfolgen der Sendungsnummer hört genau an der russischen Grenze auf. „Die russische Förderation übermittelt keine Daten für die Sendungsverfolgung.“ Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Ich scherzte schon mit der Kundin, wenn sie vorbei käme, sich die Hose abholen würde, sei sie immer noch schneller als die russische Post.
Schon vor drei Wochen wurde nun ein Nachforschungsauftrag bei der gelben Post abgegeben. Wenige Tage später trudelte auch schon eine Antwort ein: „Wir haben Ihre Reklamation zur Kenntnis genommen. Sie wird unter Aktenzeichen XY bei uns geführt. Eine Anfrage nach Verbleib der Sendung haben wir an die russische Post weitergeleitet. Nach internationen Abkommen muss eine Antwort spätestens nach zwei Monaten gegeben werden.“ Na, dann haben wir doch noch ein paar Wochen Zeit.
Morgen geht jedenfalls eine Ersatzlieferung an unsere Kundin auf die Reise. Gleiche Hose eine Nummer größer – der Junge ist in der Zwischenzeit ein Stück gewachsen. Möglicherweise sollten wir allen Kunden aus Russland empfehlen, gleich eine Nummer größer zu bestellen. Bis das Paket dann da ist, ist viel Wasser die Wolga heruntergeflossen.
(mrj)