Die Nachricht hat mich diese Woche etwas getroffen: Der Erfinder des kleinen Maulwurfes Zdenek Miler ist am 30.11. im Alter von 90 Jahren verstorben. Seit Kindertagen an begleitete mich der kleine Maulwurf durch das Leben. Als Knirps habe ich die Trickfilme geliebt, am liebsten mochte ich den mit den Farben. Der Maulwurf und die Tiere des Waldes finden Farbbüchsen, alles wird angestrichen – der Wald, das Gras und die Tiere selbst, um den Fuchs zu verjagen.
Vor etwa zwanzig Jahren war ich mit einer tschechischen Frau liiert und mein zweites zu Hause war in einem kleinem verschlafenen Städtchen etwas hinter Brünn. Krtek war das erste Wort, das ich in Tschechisch lernte. Richtig, Sie werden es erraten – es heißt Maulwurf.
Nun sitzt mein kleiner Sohn gebannt vor dem Fernsehapparat und schaut dem kleinen Maulwurf bei seinen Abenteuern zu. Er als richtiger Junge mag natürlich die Episode mit dem kleinen rotem Auto am liebsten. In seinem Zimmer hängt ein Kalender mit lustigen Bildern aus der Welt des Maulwurfes. Möglicherweise werden seine Kinder ebenso mit dem kleinen Tier aufwachsen.
Als Miler 1956 bei einem Spaziergang in einem Waldgebiet westlich von Prag über einen Maulwurfshügel stolperte, dachte er sich im Anschluss die Figur des kleinen Maulwurfes aus. In den 50er Jahren hatte er nach einer neuen Figur für einen Film gesucht, die noch keiner verwendet hatte. „Walt Disney nutzte für seine Zeichentrickfilme fast alle Tiere, außer einem“, sagte Miler. „Das wurde von mir ausgewählt.“
Miler ist nun von uns gegangen, aber er hat tatsächlich etwas für die Ewigkeit geschaffen. Sein kleiner Held würde nun „Ach ja!“ sagen.
(mrj)